
Foto: Pexels/Taryn Elliott
Überlastung auf der einen Seite der Branche, Kurzarbeit auf der anderen, Mitarbeiterschutz mit ganz neuen Herausforderungen in den Handelsfilialen, die Mitarbeiter der Verwaltungen oft von jetzt auf gleich im Homeoffice. Gleichzeitig stieg die Relevanz der HR als strategischer Partner der Geschäftsleitung in der Krise, wie die EHI-Studie „Personal im Handel 2020/2021“ zeigt. „Das Feedback des Personals an die Handels-HR zum Umgang mit der Krise fiel bis auf wenige Ausreißer positiv aus. Oft wurden pragmatische Lösungen für unerwartet auftauchende Probleme gefunden“, sagt Projektleiterin Ulrike Witt.
Für 90 Prozent der interviewten Personalverantwortlichen war zu Beginn der Pandemie die rasante Entwicklung der Ereignisse das drängendste Thema. Die Verantwortung als Arbeitgeber wurde von 70 Prozent als wichtigstes Thema genannt, sowie die Anpassung von Prozessen/Remote Work (65 Prozent). Weitere Themen waren die veränderte Kommunikation sowie verunsicherte Mitarbeiter, Kurzarbeit einerseits und Überlastung andererseits, Krisenstabbildung, kurzfristig veränderter Personalbedarf und die Beachtung national oder regional unterschiedlicher Vorgaben. Die besonderen Umstände rückten auch Themen wie Führung, die Bedeutung von HR und Weiterbildung verstärkt in den Fokus.
Meiste Investitionen in Personalentwicklung geplant
Die Digitalisierung, die durch die Corona-Pandemie einen Schub bekommen hat, ist laut Studie auch für 2021/2022 das wichtigste Thema der HR im Handel. 80 Prozent der Befragten nennen dies entsprechend. Personalentwicklung wird von 70 Prozent der Verantwortlichen als wichtigstes Thema genannt, gefolgt von HR-Software, die 50 Prozent nennen. Bei den Investitionen, die 2021/2022 geplant sind, liegen Personalentwicklung mit 70 Prozent vorn, gefolgt von HR-Software (60 Prozent). In die Bereiche Recruiting, Employer Branding und Digitalisierung planen je 20 Prozent der Befragten zu investieren.
Nicht alle Änderungen seien befristet, so das EHI. Gefragt nach den Veränderungen, die die Corona-Krise überdauern werden, geben 65 Prozent der HR-Verantwortlichen an, dass das Work Design auch zukünftig von Flex-Work und digitaler Kommunikation geprägt sein wird. 30 Prozent sehen aber, dass die persönliche Begegnung auch nach Corona ein Baustein im Work Design sein wird. In Bezug auf Wissen und Kompetenz werden E-Learning und Upskilling beziehungsweise Reskilling auch nach der Pandemie eine Rolle spielen (je 20 Prozent).
21.01.2021