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Unter Annahme einer Lockdown-Verlängerung bis mindestens Ende Januar plädieren HHG und IVG „für ein solidarisches und zukunftsorientiertes Handeln“ innerhalb der Branche. Nur so könne im Frühjahr die Warenversorgung mit Renovierungs- und Gartenbedarfsartikeln „im erforderlichen Umfang gewährleistet werden“.
Angesichts der in wenigen Wochen beginnenden Garten- und Renovierungssaison müsse eine Vielzahl an Waren gleichzeitig zur Verfügung stehen, so die Verbände. Die Hersteller dieser Sortimente arbeiteten derzeit mit Hochdruck daran, die Produkte in der benötigten Anzahl zu fertigen. Die Sorge ist aber offenbar groß, dass sich der Handel nicht ausreichend bevorratet: „Sollte es nun aufgrund der aktuellen Unsicherheiten dazu kommen, dass die Waren vonseiten des Handels nicht mehr wie geplant abgenommen werden, so kann dies zu einem Engpass in den Lagerungskapazitäten der Hersteller führen, die dann wiederum gezwungen wären, ihre Produktionen zu unterbrechen“, warnen die Verbände.
„Ein Herstellungsstopp zum jetzigen Zeitpunkt hätte fatale Auswirkungen und würde im Verlauf der Garten- und Renovierungssaison zu einer Warenverknappung führen, die nicht wieder aufgefangen werden könnte“, sagt IVG-Chefin Anna Hackstein. HHG-Kollege Ralf Rahmede betont: „Das Wohl der Menschen, unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der Kundinnen und Kunden steht über allen wirtschaftlichen Belangen. Dennoch müssen wir perspektivisch bereits heute auf das vor uns liegende Jahr blicken und gemeinsam die notwendige Planungssicherheit schaffen – soweit es die Umstände ermöglichen.“
BHB äußert Verständnis
Der Handelsverband Heimwerken, Bauen und Garten (BHB) äußert auf Nachfrage von BaumarktManger Verständnis für die Sorge der Industrie. „Wir begrüßen den Vorstoß unserer beiden Partnerverbände zur Sicherstellung der Versorgungslage der Bevölkerung“, sagt Hauptgeschäftsführer Dr. Peter Wüst. „Wir wissen, dass die Probleme aktuell eher auf Seiten der kleinflächigen und gartenbasierten Betriebe in Erscheinung getreten sind. Die grundsätzliche Sorge besteht aber natürlich für den gesamten Bereich.“
Eine konkrete Lösung könne „nur durch bilaterale Erkundungen der jeweiligen Geschäftspartner erfolgen“. Viele Handelsmitglieder ordern laut Wüst Ware „in großen Umfängen, um für das bei Wiederöffnung der Märkte erwartete erhöhte Bedarfsvolumen der Kunden gerüstet zu sein“.
14.01.2021