Bauhaus Logo Silhouette
Bauhaus unter besonderer Beobachtung (Quelle: bmm)

Branche 2017-08-09T00:00:00Z Baumärkte im Marktcheck beim SWR

Die drei Baumarktketten Bauhaus, Hornbach und Obi wurden vom Verbrauchermagazin Marktcheck untersucht. Preis, Marketing, Qualität und Service standen bei Bauhaus dabei unter besonderer Beobachtung.

Jeden Dienstag bringt das SWR Fernsehen in seinem dritten Programm die Sendung Marktcheck. Wie der Name schon erklärt, werden darin verbraucherrelevante Themen unter die Lupe genommen. Gestern strahlte der Sender einen Test der Baumarktkette Bauhaus aus. „Hält der Baumarkt, was er verspricht?“ lautete die Frage und es wurden Vergleiche zu den unmittelbaren Konkurrenten Hornbach und Obi gezogen.

Gecheckt wurde nach den Kriterien Preis, Marketing, Qualität und Service. Bei der Preisermittlung wurden in den drei Baumärkten jeweils Warenkörbe mit insgesamt elf identischen bzw. vergleichbaren Produkten zusammengestellt. Ergebnis: Hornbach war mit einem Gesamtpreis von 600 Euro am günstigsten, Obi mit 656 Euro am teuersten. Bauhaus rangierte mit 610 Euro auf dem mittleren Platz, preislich allerdings nicht weit von Hornbach entfernt. Getestet wurde bei Bauhaus dann noch die Tiefpreisgarantie. Bei einem Produkt, das die Tester in einem anderen Markt günstiger erwerben konnten, hielt Bauhaus sein Versprechen und gab noch einen Bonus von 12 Prozent.

In Sachen Marketing bescheinigten die Tester den Baumarktketten einen hohen Wiedererkennungswert, was den Slogan betrifft. Bauhaus habe eine große Auswahl und außerdem gelinge es dem Retailer dem Kunden eine größere Auswahl zu suggerieren als tatsächlich im Store verfügbar ist.

Beim Kriterium Qualität standen vor allem die jeweiligen Eigenmarken der Händler im Wettbewerb mit jeweils einer Herstellermarke. Beim Akkuschrauber hatte Hornbach mit seiner Eigenmarke Pattfield eindeutig die Nase vor allen Konkurrenten. Das Modell brachte beim Schrauben und beim Bohren die beste Leistung und war zugleich im Handling mehr als zufriedenstellend. Das Bauhaus-Modell brachte ebenfalls eine ansprechende Leistung, konnte mit seinem Gewicht von 3,5 kg in den Handhabung nicht so gut punkten. Die Obi-Marke Lux machte beim Schrauben als erstes schlapp und das Bosch-Markengerät beim Bohren.

Ein ebenfalls beliebtes Heimwerkerprodukt ist die Dispersionsfarbe. Hier standen die Handels-Eigenmarken in Wettbewerb mit Alpina. Ein externes Prüfinstitut bescheinigte der Bauhausfarbe die höchste Deckkraft, alle anderen lagen allerdings nur sehr knapp dahinter. Bei der Scheuerbeständigkeit lag die Bauhausfarbe zusammen mit der Alpina Markenqualität ganz vorne. Im individuellen Praxistest, bei dem die Testerinnen Ergiebigkeit und Verarbeitung prüften belegt die Farbe von Obi den ersten Platz.

Schließlich die Spaltäxte in der Qualitätskontrolle: Die Markenaxt von Fiskars sowie die Bauhaus-Axt waren mit einem Kunststoffstiel ausgestattet, die Äxte von Hornbach und Obi mit einem Holzstiel. Den Praxistest bestanden alle Modelle, wobei die Markenaxt von Fiskars am ehesten professionelle Qualität in Sachen Verarbeitung und Handhabung erreichte. Der Experte machte bei den Modellen mit den Holzstielen allerdings Sicherheitsrisiken aus. Auf Anfrage der Tester räumte Hornbach Fehler beim Produkt ein. Obi reagiert jedoch überhaupt nicht – kein gutes Signal in der Außendarstellung.

In der Kategorie Service legten die Tester den Finger schließlich in die Wunde. Den Testkunden, die im Markt ihr Schimmelproblem erläuterten wurde von den Fachverkäufern aller Baumärkte zwar erklärt, man müsse der Ursache der Schimmelbildung auf den Grund gehen, sehr gute Beratung, so das Magazin Marktcheck, habe man aber nirgends erlebt. Der Umgang mit gesundheitsschädlichen, chlorhaltigen Schimmelbekämpfungsmitteln sei teilweise verharmlost worden und auch beim Ausleihen von Maschinen (Handkreissäge) hätte keine Einweisung in die Handhabung stattgefunden. Bauhaus, so Marktcheck, habe in Service und Sicherheitshinweisen die größten Schwächen aufgewiesen.

zuletzt editiert am 25. Juni 2021