Pflanzen, Gartensortiment
Gartensortimente fanden im ersten Quartal nicht den erhofften Absatz. (Quelle: Toom)

Branche 12. May 2023 Baumarkthandel verzeichnet Minus von 8,6 Prozent im ersten Quartal

Es ist die Mischung aus Konsumverzicht durch Inflation und das anhaltend schlechte Wetter mit Nässe- und Kältephasen, die der Baumarktbranche das so wichtige erste Quartal verhagelt haben. Unterm Strich gingen laut BHB hierzulande die Umsätze um -8,6 Prozent (4,49 Milliarden Euro) gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurück. Auch die Schweiz verzeichnet einen Umsatzrückgang von -7,6 Prozent. Nur Österreich profitierte von besseren Wetterbedingungen und konnte ein leichtes Plus von 0,4 Prozent erzielen.

„Wenn dann das triste Wetter mit schwindender Kaufkraft durch Inflation bei den Kunden zusammentrifft, bleiben die entsprechenden Effekte leider nicht aus“, bringt BHB-Hauptgeschäftsführer Dr. Peter Wüst die Entwicklung im ersten Quartal auf den Punkt und er unterstreicht damit, wie sehr Wettereffekte die Branche regelmäßig treffen können. Peter Tepaß, Vorstandssprecher des BHB, sieht hingegen Licht am Ende des Tunnels: Die vielfach bereits sinkende Inflation trage wieder zu mehr Zuversicht bei den Menschen bei, so Tepaß. Zwar würden die Preise noch auf höherem Niveau verharren, weitere dramatische Anstiege sieht er aber nicht. In den traditionellen Heimwerker- und Renovierungssortimenten habe man sich ohnehin weiter sehr gut positioniert.

Blick in die Sortimente

Umsatz der Bau- und Heimwerkermärkte in Deutschland im ersten Quartal 2023. (Quelle: BHB)

Einen genaueren Auschluss über die Umsatzentwicklung des ersten Quartals zeigt der Blick in die einzelnen Sortimentsbereiche: In Deutschland ist laut BHB der Rückgang bei den Umsätzen für Gartenmöbel (-32,1 Prozent) am deutlichsten, dicht gefolgt von Gartenausstattung (-29,0 Prozent) und Gartengeräte/ Be- und Entwässerung (-24,7 Prozent). Zulegen konnten in diesem besonderen ersten Quartal lediglich die Produkte der Bereiche Automotive (+5,8 Prozent) sowie Haushaltwaren (+4,1 Prozent). Bei den klassischen Sortimenten erreichten lediglich die Produkte aus Bauchemie/-material eine ‚schwarze Null‘.

In Österreich waren es den aktuellen Quartalszahlen zufolge die „sonstigen“ Sortimente, die mit +28,5 Prozent für den größten Anstieg sorgten, gefolgt von Haushaltswaren (+10,4 Prozent) und Automotive (+9,1 Prozent). Die größten Verluste fuhren die Produkte aus dem Bereich (Bau-)Holz mit -10,6 Prozent ein. Die Bau-und Gartenfachmärkte in der Schweiz mussten die größten Rückgänge ebenfalls bei den Gartenmöbeln verzeichnen (-29,8 Prozent). Elektro- und Handwerkzeuge verkauften sich allerdings im gleichen Zeitraum recht gut und verzeichneten ein Plus von +0,8 Prozent.

Keine klare Prognose möglich

Eine klare Trendaussage will der Verband angesichts der zu "volatilen Gesamtlage" nicht treffen. Gemeint sind etwa die nicht wirklich kalkulierbare Inflationsentwicklung, der Energiepreispoker und die Zinsentwicklung - all das beeinflusst die Konsumlaune der Menschen und wirkt sich auf die allgemeine Bautätigkeit aus.

Doch Peter Tepaß erinnert daran, dass die Branche die "zahlreichen Krisen der vergangenen Jahre mit dem ihr eigenen Pragmatismus angenommen und mit vielen neuen Ideen und Strategien gut bewältigt" hat. Dies und das Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter direkt vor Ort seien genau das, "was wir auch in Zukunft brauchen, um weiter der Partner Nr.1 für die Menschen und ihr Zuhause zu bleiben“, betont Peter Tepaß.

zuletzt editiert am 15.05.2023