Bis auf Obi gelingt es keinem der größten Baumarktbetreiber Deutschlands einen konkurrenzfähigen YouTube-Kanal aufzubauen. Dies ergab eine Untersuchung der YouTube-Agentur „Klein aber”.
„Die großen Baumärkte enttäuschen fast alle auf YouTube. Bis auf Obi hat keine der Marken auch nur im Ansatz eine nachhaltige Strategie“, so Simon Kaiser, Geschäftsführer von YouTube-Agentur "Klein aber", die die Markenkanäle der größten Baumarktketten Deutschlands – Bauhaus, Hagebaumarkt, Hornbach, Obi und Toom – nach entscheidenden Erfolgskriterien der Plattform analysiert hat. Bei fast allen Marken sei weder eine klare Strategie zu erkennen, noch können sie in den Bereichen Abonnenten-Zuwachs, Engagement und Kanalgestaltung punkten, so das Fazit der Analyse.
Die Ergebnisse zeigen: Interaktion fehlt
Die klare Nummer 1 unter den Baumarktketten ist laut der Untersuchung Obi. In den letzten zwölf Monaten habe die Marke 60.000 Abonnenten dazugewonnen. Hornbach (10.000), Bauhaus (7.900), Toom (1.800) und Hagebaumarkt (330) liegen weit abgeschlagen dahinter. Zudem wirkt Obi als Fan-Magnet. Mit jedem Video gewinnen sie laut der Analyse vier neue Abonnenten pro 1.000 Views dazu. Bei der Konkurrenz ist es nicht einmal einer, Toom und Hagebaumarkt verlieren sogar eher Abonnenten. Ganz wichtig ist auch die Engagement-Quote. Während Obi einen Wert von 5,4 (durchschnittlich 52 Likes und knapp 3 Kommentare pro 1.000 Views) aufweist, gibt es bei den anderen Kanälen nahezu keine Interaktion von den Zuschauern. Hornbach, Bauhaus und Hagebaumarkt liegen bei fast Null. Toom gelingt es hingegen vier Likes auf 1.000 Views zu generieren. Luft nach oben gibt es laut der Untersuchung auch bei den "Basics". So sollte ein Kanal-Header die Grundinformationen beinhalten, darunter „Kanalmission”, Upload-Tage/Frequenz sowie mögliche Hosts/Creator. Obi zeigt sich auch in diesem Bereich vorbildlich.
Dass die Eindrücke auf Googles Videoplattform beim Gros der Baumarktbetreiber derart enttäuschend ausfallen, kommt einer verpassten Chance gleich. Denn: „Für Marken ist YouTube der beste Ort, um Zeit mit ihrer Zielgruppe zu verbringen", sagt Simon Kaiser. Entscheidend sei allerdings nicht die Anzahl der Views, sondern das Engagement der Zuschauenden. "Marken sollten YouTube deshalb nicht als Abspielplattform für Werbespots sehen, sondern individuellen Content für die Plattform erstellen", rät der YouTube-Experte.