Die Inventurverluste des Handels belaufen sich im Jahr 2024 bei einem Umsatz von rund 495 Milliarden Euro (brutto) auf 4,95 Milliarden Euro. Das bedeutet eine Steigerung um rund 3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das geht aus der aktuellen EHI-Studie zu Inventurdifferenzen im deutschen Handel hervor.
Das durchschnittliche Niveau der prozentualen Inventurdifferenzen 2024 hat sich bei gleicher Grundgesamtheit von 0,63 Prozent auf 0,64 Prozent vom Nettoumsatz verschlechtert.
Der weitaus größte Anteil der Inventurdifferenzen entsteht durch Diebstahl von Kundschaft, Mitarbeitenden, Lieferanten sowie Servicepersonal und beläuft sich auf insgesamt 4,2 Milliarden Euro (2023: 4,1 Milliarden Euro). Nach Einschätzung der befragten Unternehmen sind auf Ladendiebstähle durch Kundschaft rund 2,95 Milliarden Euro zurückzuführen. Den eigenen Angestellten werden Verluste in Höhe von 890 Millionen Euro angelastet, dem Personal von Lieferanten und Servicefirmen 370 Millionen Euro.
Ladendiebstähle werden immer häufiger organisiert begangen. Entweder als beauftragte Einzeltäter oder in Gruppen mit gezielter Aufgabenverteilung. Laut der aktuellen Händlerbefragung geht rund ein Drittel, also fast 1 Milliarde Euro des Gesamtschadens auf das Konto solcher Tätergruppen. Im Vergleich zum letzten Jahr bedeutet das eine Erhöhung um 5 Prozent.
„Trotz Warensicherung und Mitarbeiterschulungen wird im Handel gestohlen, was nicht niet- und nagelfest ist. Insbesondere der organisierte und gewerbsmäßige Ladendiebstahl hat dem Einzelhandel in den letzten Jahren schmerzliche Verluste beschert“, erklärt Frank Horst, EHI-Experte für Sicherheit und Inventurdifferenzen und Autor der Studie.