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Der Anteil mobiler Bezahlvorgänge via Smartphone oder Smartwatch hat im vergangenen Jahr deutlich zugelegt (Quelle: Steve Debenport, iStock)

Handel 10. May 2023 EHI-Studie: Mobiles Bezahlen legt kräftig zu

Der Anteil mobiler Bezahlvorgänge via Smartphone oder Smartwatch haben deutlich zugelegt, dies ist eines der Ergebnisse der diesjährigen EHI-Studie „Zahlungssysteme im Einzelhandel 2023“.

Die Deutschen haben ihr Bezahlverhalten in den Corona-Jahren deutlich verändert und sind nach der Pandemie größtenteils dabeigeblieben. Sie zahlen immer noch am liebsten mit Karte – die Girocard belegt den ersten Platz im Ranking der Zahlungsarten – und der Bargeldanteil sinkt weiter. „Nach den außergewöhnlichen Pandemie-Jahren normalisieren sich die Anteilsverschiebungen vom Bargeld zur Karte. Eine Trendumkehr zurück zu mehr Cash zeichnet sich nicht ab“, erklärt Horst Rüter, Mitglied der Geschäftsleitung und Zahlungsexperte im EHI. Die Ergebnisse der diesjährigen Studie „Zahlungssysteme im Einzelhandel 2023“ zeigen auch, dass die Bargeldauszahlungen an die Kundschaft, das sogenannte Cash Back, den Handel Millionen kostet und dass mobile Bezahlvorgänge deutlich zulegen.

Mittlerweile, so die Studie, werden 5,4 Prozent aller kartengestützten Bezahlvorgänge mit digital im Smartphone hinterlegter Karte abgewickelt, in den meisten Fällen über Apple Pay, Google Pay oder die Apps der Sparkassen- und Genossenschaftsbanken. Ein Jahr zuvor waren es noch knapp 3 Prozent. Das kontaktlose Bezahlen mit Präsenz der Karte hat aber noch einen großen Vorsprung. 71,1 Prozent aller Kartenzahlungsvorgänge werden bequem und – bei Beträgen unterhalb von 50 Euro – auch schnell ohne PIN-Eingabe erledigt. Mit 23,5 Prozent entfällt mittlerweile nur noch weniger als ein Viertel der Bezahlvorgänge mit Plastikgeld, bei denen die Karte ins Terminal gesteckt wird.

Anteile der Zahlungsarten im Einzelnen

Rund 465 Milliarden Euro hat der Handel laut der Studie in 2022 umgesetzt, das ist – inflationsbedingt und bei wieder durchgehend geöffneten Geschäften – ein Plus von 35 Milliarden Euro im Vergleich zum Krisenjahr 2021. Bei den Zahlungsarten legt die Kartenzahlung weiter zu. Um 0,9 Prozentpunkte kann sie ihren Anteil ausbauen und liegt bei fast 60 Prozent bzw. 277,9 Milliarden Euro Bareld hingegen verliert zwar einen Prozentpunkt und macht noch 37,5 Prozent aus. Absolut steigt der Barumsatz aber um 8,6 Milliarden Euro auf 174,3 Milliarden Euro. Der Rest des Payment-Kuchens entfällt mit 2,8 Prozent auf Rechnungs- und Finanzkauf sowie Gutscheine und Gutscheinkarten.

zuletzt editiert am 11.05.2023