Der Gesellschafter der EMV-Profi und des Baustoffrings haben gestern auf einer außerordentlichen Gesellschafterversammlung der Fusion beider Kooperationen mit großer Mehrheit zugestimmt.
Zunächst war es etwas zäh, und dann ging es doch ganz schnell. Die Notare und Rechtsanwälte hatten bei der Feststellung aller stimmberechtigter EMV- und Baustoffring-Gesellschafter doch länger zu tun als erwartet, so dass sich die Bekanntgabe des Abstimmungsergebnis´ zu den verschiedenen vorliegenden Verträgen verzögerte.
Die Fusion zwischen EMV-Profi und dem Baustoffring galt in der Branche quasi als „beschlossene Sache“ – immerhin hatten die Gesellschafter beider Lager bereits im Vorfeld auf verschiedenen Info-Veranstaltungen ihre Zustimmung signalisiert. Und dennoch war die Spannung groß, wie breit die Zustimmung am Ende sein würde und welche Vorbehalte existierten.
In Kassel kamen letztlich zur Abstimmung:
- der neue Gesellschaftervertrag
- der Abspaltungs- und Übernahmevertrag (also die eigentliche Fusion)
- die allgemeinen Beteiligungsbedingungen (ABB)
- der Vertrag der Komplementär GmbH
Von den insgesamt 69 Baustoffring-Gesellschaftern waren 65 anwesend, die dem neuen Vertragswerk per Votum allesamt ihre Zustimmung erteilten. Von den 138 EMV-Mitgliedern waren gestern 128 nach Kassel gereist, 114 davon stimmten der Fusion zu zwei Mitglieder enthielten sich der Stimme, insgesamt gab es aus dem EMV-Lager sieben Nein-Stimmen. Eine 94 prozentige Zustimmung, die deutlich über der notwendigen 75 Prozent-Marke lag.
Mit „Nein“ hätten einige Gesellschafter gestimmt, weil sie sich eine zeitliche Verschiebung der Fusion von mindestens einem Jahr gewünscht hätten, so EMV Geschäftsführer Michael Spiess. Andere hätten Bedenken geäußert wegen der bestehenden Doppelmitgliedschaften, die man nicht gefährden wolle. Den Bestandsschutz sehen die Verantwortlichen allerdings nicht bedroht, denn der Baustoffring löst sich faktisch auf und geht als weiteres Mitglied in die Kooperation EMV-Profi über. EMV-Profi Aufsichtsratsvorsitzender Georg Vos: „EMV-Profi verändert sich formal nicht, wir haben nur ein zusätzliches Geschäftsfeld, nämlich die Baustoffe.“ Und Johannes Häringslack, Baustoffring-Geschäftsführer ergänzt: „Dass wir ein Teil von EMV-Profi werden, ist ein formal-juristischer Schachzug, um uns nachträglichen Ärger zu ersparen.“
Nach dem Zusammenschluss der beiden Verbundgruppen soll nun die Arbeit so schnell wie möglich aufgenommen werden. Marketing-Leiterin Nilüfer Mülner erklärte, die erweiterte Gesellschaft hieße nun „Baustoffring EMV-Profi GmbH & Co. KG“. Dabei handele es sich aber nur um eine vorläufigen Titel. Aus allen Beteiligten werde nun ein Arbeitskreis gebildet, um dann eine endgültige Namensgebung zu realisieren.