Frau im Garten schneidet ein Rose
Für gut drei Viertel der Gartenbesitzerinnen und Gartenbesitzer in Deutschland ist der eigene Garten ein Ort der Entspannung und Ruhe. Das ist eines der Ergebnisse der Umfrage zum aktuellen Stihl Garten-Barometer. (Quelle: Stihl)

Grüne Fakten 11. April 2023 Garten-Barometer 2023: Die Bedeutung des Gartens nimmt weiter zu

Der Boom setzt sich fort. Auch das aktuelle Garten-Barometer 2023 von Stihl bestätigt: Der eigene Garten ist angesagter denn je und verwandelt sich zunehmend zum „Freiluft-Wohnzimmer“ und Ort für Freizeit und Entspannung.

Rund 1.000 Gartenbesitzerinnen und Gartenbesitzer zwischen 20 und 70 Jahren in Deutschland haben an der repräsentativen Umfrage teilgenommen. Danach verbringt jeder zweite der Befragten aktuell mehr Zeit im Garten als früher. Bei den 30- 39-Jährigen sind es 60 Prozent und bei den 20-29-Jährigen sogar 70 Prozent. Die Erhebung gibt außerdem Auskunft darüber, wie Hobbygärnter/innen mit den klimatischen Veränderungen umgehen.

Garten auch bei Jüngeren attraktiv

Konkret hält sich fast jeder Vierte (23 Prozent) Umfrageteilnehmer täglich im Garten auf, jeder zweite mehrmals in der Woche. Weit mehr als die Hälfte aller Befragten sagen aus, dass sie dort in den letzten Jahren tendenziell mehr Zeit verbracht haben als früher. Insbesondere bei den Jüngeren liegt der Garten im Trend: Während nur rund 45 Prozent der über 40-Jährigen den Garten in den vergangenen Jahren mehr genutzt haben als früher, trifft das bei den 30-39-Jährigen auf 60 Prozent zu. Am stärksten nimmt die Gartennutzung bei den 20-29-Jährigen zu: 70 Prozent von ihnen geben an, mehr Zeit im Garten verbracht zu haben als früher.

Selbstversorgung immer wichtiger

Neben der Freude am Gärtnern gewinnt der Aspekt der Gartennutzung als „Freiluft-Wohnzimmer“ spürbar an Bedeutung. 86 Prozent der Befragten bauen in ihrem Garten Obst oder Gemüse für den eigenen Verzehr an. Dabei am häufigsten vertreten: Gemüse sowie Küchen- und Gewürzkräuter, die jeweils von knapp 60 Prozent angepflanzt und geerntet werden. Auf den Plätzen drei und vier liegen Obst und Beeren (jeweils 54 %) aus eigenem Anbau. Bei Neuanschaffungen entschieden sich rund zwei Drittel (66 %) für eine oder mehrere Blühpflanzen, 56 Prozent für Kräuter und/oder Gemüsepflanzen und 33 Prozent kauften Sträucher bzw. Heckenpflanzen. 17 Prozent der Gartenbesitzer pflanzten darüber hinaus einen oder mehrere neue Bäume.

Ausgabefreudiges Umfeld

Durchschnittlich 38 Prozent der für das Stihl Garten-Barometer Befragten schafften sich außerdem neue Gartengeräte an. Dabei zeigt sich: Je urbaner der Wohnort der Befragten ist, desto mehr von ihnen gaben Geld für neue Gartengeräte aus. Sind es in ländlicher Umgebung 31 Prozent, die 2022 in neue Geräte investierten, steigt der Anteil in Kleinstädten bereits auf 40 Prozent. In der Großstadt dagegen schafften sich 45 Prozent im vergangenen Jahr neue Gartengeräte an. Auch Gartenmöbel stehen bei den Gartenbesitzern hoch im Kurs: Insgesamt 29 Prozent von ihnen investierten in neues Outdoor-Mobiliar. Bei den 20-29-jährigen waren es sogar fast doppelt so viele (57 Prozent). Was die Höhe der Ausgaben für neue Möbel, Gartengeräte und Pflanzen insgesamt betrifft, ergibt sich folgendes Bild: 61 Prozent der Befragten haben 2022 bis zu 200 Euro für ihren Garten ausgegeben, jeder Vierte (25 Prozent) zwischen 200 und 500 Euro und 13 Prozent mehr als 500 Euro. In Großstädten liegt dieser Wert noch darüber: Hier gaben 15 Prozent der Befragten über 500 Euro für ihren Garten aus.

Folgen der Trockenheit

Bei steigenden Temperaturen und so viel Lust auf Wasser stellt sich zwingend die Frage nach dessen Verfügbarkeit – und seiner konkreten Nutzung im Garten: 87 Prozent der befragten Gartenbesitzer sagen, die Trockenheit der letzten Jahre habe Auswirkungen auf ihren Garten gehabt. Bei mehr als jedem Dritten (35 Prozent) waren diese „stark“ oder „sehr stark“. Nur 13 Prozent verspürten entsprechende Auswirkungen „sehr wenig“ oder „gar nicht“. Eine Mehrheit von 63 Prozent aller Befragten hat im zurückliegenden Sommer die eigenen Beet-Pflanzen, Büsche oder Bäume „einmal in der Woche oder häufiger“ bewässert. Hinzu kommen über 15 Prozent, die ihre Pflanzen „etwa alle zwei Wochen“ gegossen haben. Lediglich gut zehn Prozent aller Gartenbesitzer verzichteten dagegen auf jegliches Gießen. Deutlich anders das Bild bei der Rasenpflege: Exakt 50 Prozent aller Gartenbesitzer mit entsprechenden Flächen haben ihren Rasen gar nicht mehr bewässert. Das Ergebnis zeigte sich vielfach in Form gelbbrauner Rasenflächen. Jeder Vierte (26 Prozent) bewässerte seinen Rasen dagegen „einmal in der Woche oder häufiger“. Und 13 Prozent gönnten ihrem – idealerweise grünen – Naturteppich zumindest alle zwei Wochen Wasser. Weitere 10 Prozent probierten, mit zwei bis drei Rasen-Gießaktionen über den Sommer zu kommen.

Klimaveränderung beeinflusst Pflanzenauswahl

Daraus ergibt sich die Frage, ob Deutschlands Gartenbesitzer das Thema Trockenheit bereits bei der Auswahl neuer Pflanzen beachten. Das Ergebnis: Nur neun Prozent der Befragten berücksichtigen das Thema „gar nicht“, während die große Mehrheit das Thema Trockenheit bei der Auswahl neuer Pflanzen beachtet. Fast 29 Prozent tun das sogar „stark“ oder „sehr stark“. Auch die Größe spielt eine Rolle. Die eigene „grüne Oase“ entspricht bei der überwiegenden Mehrheit (58 Prozent) der befragten Gartenbesitzer dem des „klassischen Gartens“ – mit einer Mindestausstattung aus Rasen, Hecke und Sitzgelegenheit. 17 Prozent bezeichnen die eigene Scholle als „Bauerngarten“ (Nutz- und Blühpflanzen gemischt), 13 Prozent als „Naturgarten/Wildgarten“ und immerhin elf Prozent als „Nutzgarten“, der hauptsächlich dem Anbau von Kräutern, Gemüse und Obst dient.

Motorbetriebene Geräte überwiegen

Um sich die Gartenarbeit zu erleichtern, nutzen 93 Prozent aller Gartenbesitzer motorbetriebene Gartengeräte. Am verbreitetsten sind Rasenmäher (83 Prozent), Heckenscheren (56 Prozent), Rasentrimmer (45 Prozent) und Hochdruckreiniger (44 Prozent). Zum Blasgerät bzw. Laubbläser greift etwa jeder Siebte (15 Prozent). Über einen Häcksler verfügt zurzeit gut jeder Fünfte (22 Prozent), doch annähernd genauso (21 Prozent) viele wünschen sich ein solches Gerät. Wird es zu viel des Guten, werden smarte Lösungen genutzt, die einzelne Aufgaben vollautomatisch übernehmen und Entlastungsmöglichkeiten bieten. Bereits bei sieben Prozent aller befragten Gartenbesitzer sind Smart-Garden Lösungen im Einsatz. Bei den Jüngeren bis 29 Jahre sind es schon elf Prozent. Und die Relevanz des Themas nimmt zu – wünschen sich doch rund 30 Prozent aller Befragten smarte Lösungen für ihren Garten. Bei ihnen besonders gefragt: automatische Bewässerung (83 Prozent), Mähroboter (63 Prozent) und die Steuerung der Gartenbeleuchtung (37 Prozent). Die beim Rasenmähen gesparte Zeit würden diejenigen, die sich einen Mähroboter wünschen, wiederum zum „Entspannen nutzen“ (71 Prozent) oder sie „mit der Familie bzw. mit den Kindern verbringen“ (50 Prozent).

zuletzt editiert am 18.04.2023