Auf dem 22. IVG Medientag Garten, der gestern in Köln stattfand, präsentierte Branchenexperte Klaus Peter Teipel die vorläufigen Zahlen der Grünen Branche für 2022 und gab einen Ausblick auf die Entwicklung des laufenden Jahres: Es zeichnet sich ein leichtes Wachstum ab.
Der Gartenmarkt habe sich im vergangenen Jahr mit 21,5 Milliarden Euro Umsatz auf dem Niveau von 2021 behaupten können, resümierte Zahlenexperte und Branchenkenner Klaus Peter Teipel gegenüber den eingeladenen rund 150 Journalistinnen und Journalisten in der Kölner Messehalle. Der massive Preisauftrieb von durchschnittlich 11,5 Prozent und die Angst vor einer Energiekrise im Winter hätten für ein besonders negatives Konsumklima gesorgt, so Teipel. Angesichts dieser äußerst schwierigen Rahmenbedingungen sei die "schwarze Null" ein erwartbares Ergebnis gewesen. Von einer Gartenkrise hingegen könne nicht gesprochen werden. Der Gartenmarkt durchlebe im Vergleich zu anderen Branchen allenfalls eine "leichte Durststrecke", die aus Sicht des Branchenexperten bereits 2024 überwunden sein könnte.
Denn Gartenarbeit steht hierzulande weiterhin hoch im Kurs und rangiert noch vor DIY oder Grillen, so die Erhebungen von Klaus Peter Teipel. Die Motive sind vor allem: Der Garten wird mehr und mehr als ein erweiterter Wohnraum angesehen und der Wunsch nach Veränderung ist ausgeprägt. Auch der Aspekt der Selbstverwirklichung und der Garten als persönliche Kraftquelle beeinflussen den Gartenmarkt positiv.

Dennoch bleibt die Prognose für auf das laufende Jahr verhalten, denn das finanzielle Budget der Konsumenten wird sich laut Teipel real nicht verbessern, trotz aller Zuschüsse und Lohnzuwächse. Somit werden die Verbraucher größere Anschaffungen eher zurückstellen. Auch ein Reiseboom ist nicht in der Größenordnung wie 2022 zu erwarten. Ein Faktor, der sich positiv auf den Gartenmarkt auswirken wird, da viele den Urlaub im Garten und auf dem Balkon verbringen werden. Klaus Peter Teipel rechnet daher mit einem leichten Umsatzplus von nominal 1,8 Prozent auf 21,9 Milliarden Euro für 2023. Wichtig ist in diesem Zusammenhang der Hinweis an Handel und Industrie in Sachen Preisanstiege: "Die Konsumenten werden nicht alle Erhöhungen mitmachen", sagte Teipel zum Abschluss seines Vortrages.
