Umgedacht Zum ersten September hat Gardena sich eine neue Organisationsstruktur gegeben. Zu diesem Schritt beigetragen hat auch der mäßige Geschäftsverlauf im ersten Halbjahr 2023.
Wie die Ulmer im August im Rahmen einer Pressekonferenz mitteilten, war der Umsatz der Gardena Division von Januar bis Juni dieses Jahres mit 911 Millionen Euro im Vergleich zu 930 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum leicht rückläufig. Als Ursache für diese Entwicklung nennt der Konzern die insgesamt schwierigen Marktbedingungen. So sei das erste Halbjahr 2023 von einem veränderten Kaufverhalten der Kund:innen sowie einem rigiden Bestandsmanagement der Handelskundschaft geprägt gewesen. Zusätzlich war der Frühling 2023 so nass wie zuletzt vor 10 Jahren. Die Umsatzverluste des Frühjahrs konnten im Juni nicht mehr ausgeglichen werden. Mit dem Ergebnis, dass erstmalig seit vielen Jahren kein Wachstum zu verbuchen sei, betonte Pär Åström, President der Gardena Division. "Auf diese Herausforderungen haben wir mit einer entschiedenen Kostenkontrolle reagiert, um unsere Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen. Und wir haben die Situation dazu genutzt, uns für die Zukunft neu aufzustellen." Zum September hat sich Gardena daher eine neue Organisationsstruktur gegeben, die die in den vergangenen Jahre stark gewachsenen Größe und Umfang widerspiegeln und das Unternehmen zukunftsweisend aufstellen soll. Das Geschäft gliedert sich fortan in die fünf Geschäftsbereiche Orbit, Bewässerung, Handgeräte, Batterie & Elektro sowie Roboter & Smart. Sie alle werden ihre Produktbereiche ganzheitlich verantworten, von der Entwicklung über die Beschaffung bis hin zur Produktion. Die Leitung übernehmen langjährig erfahrene Führungskräfte aus den eigenen Reihen, nämlich Reinhard Pompe (Bewässerung), Thomas Grein (Handgeräte), Martin Lienhard (Batterie & Elektro) sowie Joachim Heppler (Roboter & Smart). Sie alle wurden zu Mitgliedern der neuen Geschäftsleitung der Gardena Division ernannt. Das Gesicht zum Kunden – sowohl Verbraucher als auch Handel – stellt die neue Einheit „Go-to-Market“ unter der Leitung von Tobias M. Koerner dar. Ihre Verantwortung als Querschnittsfunktion erstreckt sich über Marketing, Vertrieb und Logistik bis hin zum Service. „In der neuen Struktur steuern wir das Kundenerlebnis, die so genannte Customer Experience, sowohl für unsere Handelskunden als auch für Verbraucher als einen gemeinsamen Prozess – von der Werbung über die Bestellung, die Belieferung, Verkaufsunterstützung bis zum Kundendienst. Für den Handel sehe man vor allem die direkte Anbindung von Vertrieb und Logistik als einen erheblichen Vorteil, da so die Planungsprozesse noch besser aufeinander abgestimmt werden können. Das erhöht unsere Flexibilität auch bei kurzfristigen Nachfrageschwankungen.“

Bei den Nachhaltigkeitszielen auf einem guten Weg
Bei den Nachhaltigkeitszielen konnten nach eigenen Angaben sowohl die Husqvarna Group als auch Gardena gute Fortschritte verzeichnen. Der Mutterkonzern habe sich eine Reduzierung der klimaschädlichen Treibhausgase für die Scopes 1, 2 und 3 um 35 Prozent bis zum Jahr 2025 im Vergleich zum Basisjahr 2015 gesetzt. Zum Halbjahr 2023 betrug die erreichte Reduzierung bereits 38 Prozent. „Wir reduzieren die Emissionen selbst, kaufen keine Zertifikate, alles Eigeninitiativen, keine Kompensierungen“, machte Hede-Marie Hauser, die Nachhaltigkeitsbeauftrage bei Gardena deutlich. Unterm Strich habe die Gardena Division hierzu mit einer Senkung ihrer Emissionen um 78 Prozent beigetragen. Die Husqvarna Group hat sich selbst zu einem Ziel der Emissionsfreiheit („Net zero“) auf einer wissenschaftlich fundierten Basis („science-based targets“) bis zum Jahr 2050 verpflichtet. Die Gardena Division will dieses Ziel bereits früher erreichen, so der Tenor auf der Pressekonferenz.
Akzente für die Saison 2024
Was die Schwerpunkte für die Saison 2024 betrifft will Gardena zum einen das Micro-Drip-Systems zur effizienten Tropfbewässerung in Verbindung mit smarter Steuerung in den Fokus der Vermarktung stellen. Und zum anderen steht LONA Intelligence im Mittelpunkt. Gemeint ist damit eine KI-basierte Technologie, mit der sich die Sileno Mähroboter durch Lernen und Kartieren individuell den Gärten anpassen können. Was es sonst noch an Neuheiten für 2024 geben wird, das konnte die Fachpresse im Rahmen der Neuheitenpräsentation traditionsfgemäß selbst in Augenschein nehmen und ausprobieren. Einen ausführlichen Bericht dazu lesen Sie der Ausgabe 10/2023 des BaumarktManager.