Die Materialknappheit in der Industrie könnte länger andauern, warnt das Ifo-Institut. Dies liege u.a. an den Veränderungen in der Produktionsstruktur, so die Ifo-Forscher.
Die Verkettung von Krisen wie die Corona-Pandemie und der Ukraine-Krieg seien eine Ursache für die Engpässe bei der Materialverfügbarkeit, erläutert Ifo-Forscher Joachim Ragnitz. Doch es spiegeln sich darin auch "dauerhafte Entwicklungen wider, die Folge weltweiter Änderungen in der Produktionsstruktur sind – etwa der zunehmende Bedarf an Halbleitern oder an Industrie-Rohstoffen.“
Laut Joachim Ragnitz könnte der Bevölkerungsrückgang künftig in Deutschland dauerhaft zu Produktionseinschränkungen führen. Außerdem bestehe die Gefahr, dass China bei bestimmten Rohstoffen eine Verknappung oder Preissteigerungen auslöse. Oder die Dekarbonisierung könne die Produktion in Deutschland zu teuer machen.
Um negative Folgen für den Industriestandort Deutschland zu vermeiden, müssten die Unternehmen nach Ansicht des Ifo-Forschers neue Lieferanten finden oder versuchen, Ersatz für besonders knappe Vorleistungsgüter zu besorgen. Der mit der Verknappung von Vorleistungen einhergehende Kostenanstieg bei diesen Gütern liefere den notwendigen Anreiz hierfür und sollte daher nicht unterbunden werden, sagt Joachim Ragnitz.