Zuverlässige und glaubwürdige Hintergrundinformationen sind den Konsumenten beim Thema Nachhaltigkeit besonders wichtig. Dies sollte durch Berichte oder Unternehmens siegel von Nachhaltigkeitsverbänden dokumentiert werden. Das ist eines der Ergebnisse, die das IFH Köln und KPMG im Rahmen der Befragung für das Consumer Barometer deutlich gemacht haben.
Demnach interessiert sich rund jeder zweite Befragte für den Ressourcenverbrauch von Produkten (48 Prozent). Auch weitere Informationen wie der unternehmensinterne Recyclinganteil von Rohstoffen (41 Prozent) sowie über den Einsatz erneuerbarer Energien (39 Prozent) sind für Konsumenten relevant. Diese Auskünfte sollten insbesondere durch Berichte oder Unternehmenssiegel von Nachhaltigkeitsverbänden gegeben werden – denn auf diesem Wege würde sich mehr als die Hälfte (57 Prozent) informieren wollen.
"Um herauszuarbeiten, dass ‚Nachhaltigkeit‘ für das eigene Unternehmen mehr als nur ein Buzzword ist, gilt es, offen, seriös und transparent über die unternehmerischen Bemühungen zu kommunizieren. Verlässliche Informationen sollten dabei bestenfalls über neutrale Verbände verbreitet werden, vor allem in Deutschland und der Schweiz“, so Dr. Kai Hudetz, Geschäftsführer des IFH Köln.
Preis als größtes Hindernis, mehr Toleranz bei regionalen Produkten
Ein großes Hindernis bei der Gestaltung eines nachhaltigen Lebensstils stellt laut der Umfrage für viele Konsumenten das Thema Preis dar. Knapp zwei Drittel der Befragten, für die das Thema Nachhaltigkeit keine oder nur eine geringe Rolle spielt, sind demnach nicht bereit, für nachhaltige Produkte mehr Geld zu zahlen (62 Prozent). Und selbst Konsumenten, denen das Thema wichtig ist, nennen die finanzielle Mehrbelastung für nachhaltige Produkte als größte Herausforderung bei der Umsetzung eines nachhaltigen Lebensstils (71 Prozent). Lediglich, wenn es um regionale Produkte geht, ist die Mehrheit der Konsumenten bereit, eine Preissteigerung zu akzeptieren, so das Ergebnis der Befragung.
Am häufigsten achten die Befragten dem Consumer Barometer zufolge zumindest gelegentlich auf die Haltbarkeit und Nutzungsdauer von Produkten, um einen Beitrag zum Thema Nachhaltigkeit zu leisten (89 Prozent). Nahezu ebenso viele Konsument:innen berücksichtigen zudem Regionalität und Saisonalität (81 Prozent) und achten darauf Plastikverpackungen bei Produkten zu vermeiden (80 Prozent).
Insgesamt bewertet ein Viertel der befragten Konsumenten aus Deutschland die Themen Nachhaltigkeit und nachhaltiger Konsum als sehr wichtig (25 Prozent). Im Vordergrund stehen für rund jeden zweiten Konsumenten dabei zukunftsweisende Aspekte wie der Erhalt und die Schaffung einer besseren Klimabilanz für zukünftige Generationen (55 Prozent) sowie persönliche Gründe in Form des Erhalts bzw. Schutzes der eigenen Gesundheit (57 Prozent). Aber: 16 Prozent der Befragten geben auch an, einen sozialen Zwang zu verspüren, sich mit dem Thema beschäftigen zu müssen. Nur drei Prozent der Befragten ist das Thema generell nicht wichtig, so das Resultat der Umfrage.
