Nachdem der Handelskonzern Steinhoff in einen Bilanzskandal mit noch ungewissem Ausgang verwickelt ist, steuert der zum Konzern gehörende Möbeldiscounter Poco jetzt in ruhiges Fahrwasser: Denn Steinhoff verkauft seinen 50-Prozent-Anteil an XXXLutz.
Unternehmensangaben zufolge blickt Poco nun mit großer Zuversicht in die Zukunft, nachdem sich die beiden Gesellschafter des Unternehmens verständigt hatten: Der Steinhoff-Konzern wird – vorbehaltlich der Zustimmung der Kartellbehörden – seinen 50-Prozent-Anteil an den österreichischen Unternehmer und Mitgesellschafter Andreas Seifert (XXXLutz Gruppe) abgeben.
Nach den Turbulenzen der vergangenen Wochen im Zusammenhang mit der Steinhoff-Bilanzierung und den Auseinandersetzungen der beiden Gesellschafter um die Führung des Unternehmens ist POCO-Geschäftsführer Thomas Stolletz überzeugt, dass damit für den größten deutschen Einrichtungsdiscounter „ein Höchstmaß an Zukunftssicherheit“ erzielt ist. „Wir kennen Andreas Seifert aus der Zusammenarbeit der vergangenen zehn Jahre als innovativen und zuverlässigen Gesellschafter. Das ist auch die Basis für die Weiterentwicklung des POCO-Konzerns in Deutschland und darüber hinaus.“
Die Poco Einrichtungsmärkte GmbH hat sich in ihrer heutigen Form seit 2008 entwickelt. Damals waren die Domäne Einrichtungsmärkte GmbH in die XXXLutz Gruppe von Andreas Seifert eingebracht worden. Poco betreibt gegenwärtig über 120 Einrichtungsmärkte in allen Teilen Deutschlands sowie jeweils einen in den Niederlanden und in Polen. Das Unternehmen, das 2018 einen Umsatz von über 1,6 Milliarden Euro anstrebt, beschäftigt annähernd 8.500 Mitarbeiter.
Nachdem sich die Gesellschafter am Mittwoch einvernehmlich auf die Komplett-Übernahme durch Andreas Seifert verständigt haben, sieht Poco-Geschäftsführer Thomas Stolletz „beste Voraussetzungen für die Fortsetzung des bisherigen Erfolgskurses“. Insbesondere werde es darum gehen, die Marktdurchdringung zu verstärken, die Filialisierung voranzutreiben und auch den Internet-Handel auszubauen.
Angeblich soll Poco weiter als eigenständiger Bereich innerhalb der XXXLutz-Gruppe mit eigenem Management geführt werden. Dementsprechend wird dann auch die Zentrale im nordrhein-westfälischen Bergkamen bleiben.