93 Prozent der Marketingverantwortlichen in Handelsunternehmen sagen, dass der Print-Prospekt (zum Teil) durch andere Marketingmaßnahmen ersetzt werden kann. Dies ist ein zentrales Ergebnis des Industry Report für das Jahr 2023, den die Initiative Digitale Handelskommunikation (IDH), Bonial, Marktguru und Offerista initiiert und jetzt veröffentlicht hat. Dazu wurden Marketingverantwortliche führender Handelsunternehmen um ihre Markteinschätzung gebeten. Teilgenommen haben in diesem Jahr über 50 Personen aus allen Handelsbereichen.
Demnach will eine deutliche Mehrheit (62%) den Einsatz von Print-Prospekten reduzieren oder sogar ganz darauf verzichten. 88 Prozent wollen das frei gewordene Budget bei den digitalen Kanälen einsetzen. Die Budgets für digitale Kanäle sollen im Schnitt um weitere 22 Prozent erhöht werden. 76 Prozent planen, digitale Prospekt- und Angebotsportale stärker einzusetzen, 78 Prozent Social Media und Influencermarketing. 69 Prozent der Marketingverantwortlichen setzen auf E-Mail-Newsletter, 64 Prozent wollen die hauseigenen Apps stärken.
Digitalisierung ist ein Wettbewerbsfaktor
Wie bereits beim letzten Industry Report sehen durchweg alle Befragten (100%) die Digitalisierung im Marketing und in der Kommunikation als (sehr) wichtig für die Wettbewerbsfähigkeit an, und 95 Prozent planen, die digitalen Kommunikationswege in den nächsten Jahren weiter auszubauen. Entsprechend haben bei der Frage nach den Gewinnern und Verlierern unter den Medien die digitalen Kanäle wieder die Nase vorne: 93 Prozent der Befragten sagen, dass diese in den letzten zwei Jahren an Bedeutung gewonnen haben. Als in den letzten beiden Jahren weniger relevant eingestuft wurden Printanzeigen (78%), Print-Prospekte (53%), Kino (73%) und TV (53%). Eine konstante Bedeutung als Werbekanal hat für 71 Prozent der Befragten das Radio.
Reichweite und Effizienz sind Hauptkriterien
Bei der Auswahl der Werbekanäle spielen folgende Kriterien eine (sehr) wichtige Rolle: Hohe und messbare Effizienz (98%), kostengünstige Lösungen (95%) sowie hohe Reichweite (95%) mit attraktiven Zielgruppen (98%). Jeweils nennen über drei Viertel der Befragten außerdem Flexibilität (76%) und kurze Vorlaufzeiten (78%) sowie die Möglichkeit der regionalen Individualisierung (85%) und Personalisierung (71%) als wesentliche Kriterien.
Zurückhaltung beim Thema KI
Künstliche Intelligenz (KI) ist auch im Handel präsent, allerdings wird KI bisher vor allem für interne Zwecke eingesetzt (47%), und nur von 25 Prozent im Kundenbereich. 38 Prozent verwenden KI noch gar nicht. Insgesamt üben sich die Marketingverantwortlichen in Sachen KI noch in Zurückhaltung. Bei Themen wie automatisierte Zahlungsabwicklung, Sortimentsgestaltung oder Betrugserkennung geben jeweils fast 80 Prozent an, noch nicht zu wissen, ob sie hier auf KI setzen werden. Wenn KI extern zum Einsatz kommt, dann bei 18 Prozent in Form von Chatbots. Bei weiteren 35 Prozent ist das geplant, gefolgt von personalisiertem Marketing. Das ist bereits bei 13 Prozent im Einsatz und bei 35 Prozent geplant. Dynamische Preisoptimierung ist schon bei 13 Prozent live, aber nur weitere 11 Prozent planen diesen Schritt.
