Das Warendorfer Unternehmen Sanitop-Wingenroth hat Insolvenz angemeldet. Beim Amtsgericht Münster ist am Dienstag ein Insolvenzeröffnungsverfahren angeordnet worden, das geht aus den Bekanntmachungen des Gerichtes hervor.
Sanitop-Wingenroth ist ein europaweit tätiger Sanitär-Zulieferer. Das Unternehmen gibt es seit nunmehr 90 Jahren. Jetzt ist Sanitop-Wingenroth zahlungsunfähig. Vorläufiger Insolvenzverwalter ist der Münsteraner Rechtsanwalt Stephan Michels.
Der vorläufige Insolvenzverwalter führt bereits erste Gespräche mit den wesentlichen Beteiligten des Verfahrens und arbeitet dabei eng mit der Geschäftsführung zusammen. Ziel ist es, den Geschäftsbetrieb ohne Einschränkungen fortzuführen. Parallel dazu prüft Michels mit seinem Team die Zahlen und Daten des Unternehmens, um darauf aufbauend, verschiedene Sanierungsoptionen zu prüfen, mit denen das Unternehmen wieder in die schwarzen Zahlen geführt werden kann.
Aussicht auf Restrukturierung
„Nach meiner ersten Einschätzung ist das Unternehmen gut aufgestellt und auch technisch auf gutem Niveau. Ich sehe deshalb Chancen, dass wir hier eine gute und nachhaltige Restrukturierung erreichen können,“ sagt der vorläufige Insolvenzverwalter Michels. Die Geschäftsführung habe zudem frühzeitig einen Insolvenzantrag gestellt, sodass der Antrag auf drohende Zahlungsunfähigkeit eingereicht werden konnte. „Das ist meist ein gutes Zeichen, denn es lässt in der Regel mehr Spielraum für Sanierungsoptionen als bei bereits eingetretener Zahlungsunfähigkeit“, sagt Michels.
Nach Angaben der Geschäftsführung ist der Insolvenzantrag notwendig geworden, nachdem die im vergangenen Jahr prognostizierten Umsatzerwartungen für 2024 nicht erfüllt werden konnten. Dies betrifft sowohl mit dem Baumarktgeschäft den stärksten Geschäftsbereich von Sanitop, als auch die Bereiche E-Commerce und Wohnungswirtschaft. Die Gründe dafür sind vielfältig und liegen sowohl an der allgemeinen Wirtschaftslage als auch an individuellen Entwicklungen im Baumarktbereich und der Wohnungswirtschaft.
Die 300 Beschäftigten des Unternehmens wurden bereits über die Situation informiert. Die Löhne und Gehälter sind über das Insolvenzgeld abgesichert.