Zwei Männer führen ein Verkaufsgespräch an einem Baumarkt-Schalter, einer hält mehrere Dosen Bauschaum und möchte diese zurückgeben.
Der Baumarkt / Baustoffhandel hat als Rückgabestelle für gebrauchte PU-Schaumdosen eine ganz wichtige Funktion für deren stoffliche Verwertung durch PDR Recycling GmbH + Co KG. (Quelle: PDR Recycling GmbH + Co KG.)

Handel 2025-07-09T22:00:00Z Servicecheck „Rücknahme Bauschaumdosen“: Keine der getesteten Baumarktketten mit guter Bewertung

Verbraucherinnen und Verbraucher werden in Baumärkten oft nur unzureichend darüber informiert, wie und wo sie schadstoffhaltige Baumschaumdosen ordnungsgemäß entsorgen können und finden häufig nur ein mangelhaftes Rücknahmeangebot vor. Das zeigen Testbesuche der Deutschen Umwelthilfe (DUH) in elf Filialen von vier Baumarktketten in Berlin und Sachsen-Anhalt.

Bei den Tests wurde der Rücknahmeservice für Bauschaumdosen und die nach dem Verpackungsgesetz vorgeschriebenen Informationspflichten überprüft. Das Ergebnis: Keine einzige der Baumarktketten erzielte eine gute Bewertung. Während B1 Discount Baumarkt und Hellweg mit 3 Sternen mittelmäßig abschnitten, erhielten Jawoll und Tedox als „Servicewüste“ die schlechteste Bewertung. Diese Ketten fielen durch eine mangelhafte Beratung, eine unzureichende Beschilderung und ein fehlendes Rücknahmeangebot für Bauschaumdosen besonders negativ auf, heißt es in einer Mitteilung der DUH.

Falsch entsorgt, gefährden Bauschaumdosen Umwelt und Gesundheit. Sie enthalten oft noch Reste des gesundheitsschädlichen Stoffes Isocyanat (MDI), das als atemwegsschädigend gilt und im Verdacht steht, Krebs zu verursachen, darauf weist der DUH in seiner Mitteilung hin. Eine korrekte Entsorgung über ausgewiesene Rücknahmestellen ist daher zwingend erforderlich, um Mensch und Umwelt zu schützen. Damit sich Verbraucherinnen und Verbraucher über den Service einzelner Baumärkte und -ketten und deren gelebten Umweltschutz informieren können, sind die Ergebnisse der DUH-Testbesuche hier abrufbar.

Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH wird in der Mitteilung wie folgt zitiert: „Wenn Baumärkte Umweltschutz ernst meinen, dann müssen sie auch die volle Verantwortung für die von ihnen in Verkehr gebrachten Produkte übernehmen. Insbesondere dann, wenn diese Schadstoffe beinhalten. Die Information von Verbraucherinnen und Verbrauchern über die Rücknahme und Entsorgung beim Verkauf schadstoffhaltiger Bauschaumdosen ist gesetzlich vorgeschrieben. Unsere Tests zeigen aber, dass es an diesem Informationsangebot gewaltig hapert. Häufig wurden Verbraucherinnen und Verbraucher nur unzureichend und zum Teil sogar falsch über deren korrekte Entsorgung beraten. Zudem fehlte es in der Hälfte der getesteten Baumärkten an einem Service, Bauschaumdosen umweltgerecht getrennt zu entsorgen. Wir fordern die Baumärkte daher auf, nachzubessern und allen Kundinnen und Kunden eine gute Beratung, umfassende Informationen und einen zuverlässigen Rücknahmeservice für schadstoffhaltige Bauschaumdosen anzubieten.“

Fehlinformationen von vermeintlich geschultem Personal zur Entsorgung und zum Umgang mit schadstoffhaltigen Produkten darf es laut DUH nicht geben. Dadurch können enorme Gefahren für Mensch und Umwelt entstehen. Verbraucherinnen und Verbraucher, die zurückgewiesen werden und denen erklärt wird, dass gefährliche Abfälle bedenkenlos im Gelben Sack oder dem Hausmüll entsorgt werden können, kommen mit ihren schadstoffhaltigen Produkten nicht wieder. Im Zweifelsfall entsorgen sie wegen einer Falschinformation gefährliche Abfälle zukünftig grundsätzlich falsch. Deshalb sollten Baumärkte stärker als bisher ihre Mitarbeiter schulen und die Beratungsqualität verbessern.

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zuletzt editiert am 10. Juli 2025