Fast jeder zweite Haushalt ist derzeit smart. 46 Prozent der Menschen in Deutschland geben an, mindestens eine Smart-Home-Technologie im Einsatz zu haben. Die Nutzungszahlen steigen damit noch einmal leicht an: 2022 waren es 43 Prozent und 2020 37 Prozent. 2018 hatten erst 26 Prozent Smart-Home-Anwendungen in ihrem Zuhause im Einsatz. Insbesondere Seniorinnen und Senioren stehen Smart-Home-Technologien zunehmend offen gegenüber. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung unter 1.193 Personen in Deutschland ab 16 Jahren, die anlässlich der im September beginnenden IFA im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt wurde.
Demnach wird Künstliche Intelligenz auch in Privathaushalten stark an Bedeutung gewinnen: 80 Prozent aller Deutschen zeigen sich perspektivisch offen für KI-gesteuerte Smart-Home-Tools: Die meisten (70 Prozent) können sich die Nutzung von KI bei ihrer Heizung vorstellen, indem diese beispielsweise nicht nur die Wohlfühltemperatur zu verschiedenen Tageszeiten erlernt, sondern dabei auch das Energiesparen berücksichtigt. Eine KI, die vorausschauend etwa Schäden an der Haustechnik erkennt und eine Wartung veranlassen kann, würden 51 Prozent nutzen. Eine KI-Steuerung von Beleuchtung (66 Prozent), Alarmanlage (51 Prozent) oder von Saug- und Wischrobotern (36 Prozent) ist ebenfalls für viele Menschen vorstellbar. „Smart-Home-Anwendungen können das Leben komfortabler, sicherer und energieeffizienter machen. Künstliche Intelligenz wird die intuitive Interaktion mit dem Smart Home dabei nochmals drastisch erleichtern und die Grundlage für völlig neue Dienste und Anwendungen schaffen. Es ist zu erwarten, dass der Smart-Home-Markt durch KI einen echten Wachstumsschub erfährt“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder.
Smarte Lampen und Leuchten stehen hoch im Kurs
Mit Blick auf die aktuelle Verbreitung von Smart-Home-Technologien stehen smarte Lampen und Leuchten an der Spitze, die bereits in 41 Prozent der Haushalte im Einsatz sind (2022: 36 Prozent). Danach folgen mit 36 Prozent smarte Heizkörperthermostate, die vor zwei Jahren noch von 25 Prozent der Deutschen genutzt wurden. Smarte Steckdosen liegen mit 31 Prozent auf Platz drei (2022: 21 Prozent). Das Themenfeld Energie & Klima führt damit das Ranking an. Mehr Komfort in Haus und Garten sind den Deutschen ebenfalls wichtig: In jedem vierten Haushalt (26 Prozent) dreht ein Staubsauer-Roboter seine Runden (2022: 22 Prozent). Nach wie vor 18 Prozent lassen einen Rasenmäher-Roboter im Garten ans Werk. Fensterputz-Roboter (1 Prozent) sind dagegen äußerst selten im Einsatz. 28 Prozent haben ihrem Roboter übrigens einen Namen gegeben. Oft leitet er sich von der Funktion des Roboters ab: Rasimir, Mählanie, Dolly oder Rasenpirat, Staubinator, Hauself, Heinzelmann oder Saugus Rex wurden in der Bitkom-Umfrage als Beispiele genannt.
Eine smarte Video-Überwachung (21 Prozent) sowie smarte Alarmanlagen (18 Prozent) sind jeweils bei rund einem Fünftel im Einsatz - hier gab es im Vergleich zum Jahr 2022 leichte Rückgänge (Smarte Video-Überwachung: 25 Prozent; smarte Alarmanlagen: 24 Prozent). Dabei gilt: Einmal Smart Home, immer wieder Smart Home. Im Schnitt haben Nutzerinnen und Nutzer von Smart-Home-Technologien sieben entsprechende Geräte oder Anwendungen bei sich zu Hause im Einsatz. Offenkundig sind sie weit überwiegend zufrieden damit. Zwei Drittel (69 Prozent) der Nutzerinnen und Nutzer sagen: „Ich will nie wieder in einem Zuhause ohne Smart-Home-Anwendungen leben.“ 69 Prozent sind stolz auf ihr smartes Zuhause.
Länger selbstbestimmt im Alter
Weshalb rüsten die Menschen ihr Zuhause technologisch auf? Den allermeisten geht es um mehr Komfort und Lebensqualität (78 Prozent), das Energiesparen (69 Prozent) sowie Sicherheit in Haus oder Wohnung (69 Prozent). Von den Älteren ab 65 Jahren sagt aber auch mehr als ein Drittel (37 Prozent), dass sie sich für Smart-Home-Anwendungen entschieden haben, um länger selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden leben zu können – in den Altersgruppen darunter sind es nur 5 Prozent. „Zuletzt ist die Nutzung von Smart-Home-Geräten bei älteren Menschen messbar vorangekommen“, sagt Rohleder. „Dabei geht es nicht nur um die Entlastung im Haushalt, indem smarte Geräte das Staubsaugen, Rasenmähen oder Fensterputzen übernehmen. Auch kann eine sensorgestützte Orientierungsbeleuchtung Stürze verhindern, Sprachassistenten erinnern an die Medikamenteneinnahme oder Wassersensoren melden, wenn vergessen wurde, einen Wasserhahn zu schließen und die Spüle überläuft.“
