Michael Traub, Vorstandsvorsitzender der Stihl Gruppe.
Michael Traub, Vorstandsvorsitzender der Stihl Gruppe. (Quelle: Stihl)

Grüne Fakten 2025-09-18T05:50:47.385Z Transformation bei Stihl: Wandel mit Augenmaß

Die Stihl-Gruppe steht kurz vor ihrem 100-jährigen Jubiläum im kommenden Jahr und stellt sich mit einem ambitionierten Transformationskurs für die Zukunft auf. Beim internationalen Medientag am 10. September 2025 präsentierte das Unternehmen in Waiblingen seine Strategie, mit der es geopolitischen und wirtschaftlichen Turbulenzen, technologischen Umbrüchen sowie ökologischen Herausforderungen begegnen will. Unter der Leitung von Vorstandschef Michael Traub zeigt Stihl eine beeindruckende Mischung aus Bewahrung tradierter Stärken und gezielter Modernisierung.

Die größte Herausforderung liegt in der technologischen Transformation. Bis 2030 rechnet Stihl damit, dass der Akku-Anteil am Umsatz auf über 60 Prozent steigen könnte, insbesondere in Märkten wie Westeuropa. Trotz des Akku-Booms bleibt das Unternehmen jedoch bei seiner Strategie der „doppelten Technologieführerschaft“. Neben der weiteren Optimierung von Benzintechnologien investiert Stihl massiv in leistungsfähige Akku-Systeme, um den Anforderungen unterschiedlicher Märkte und Zielgruppen gerecht zu werden. Besonders spannend: Es wird erwartet, dass Verbrennerprodukte bis 2030 noch immer 15 bis 25 Prozent des Umsatzes in Europa und Nordamerika ausmachen könnten.

Globalisierung und Produktionsstrategie

Um angesichts eines härteren internationalen Wettbewerbs resilient zu bleiben, setzt Stihl auf ein globales Produktionsnetzwerk. So werden etwa 60 Prozent der in den USA benötigten Materialien regional beschafft und die Produktion von Akkus weiter ausgebaut. Im rumänischen Oradea plant Stihl etwa die Eröffnung eines neuen Werks, das die Akkufertigung stärken soll. Gleichzeitig zeigt sich durch den Ausbau von Kooperationen in China der pragmatische Ansatz des Unternehmens, auch in schwierigen Märkten wettbewerbsfähig zu bleiben.

Finanziell befindet sich Stihl auf einem stabilen Kurs. Bis Ende August konnte das Unternehmen ein Umsatzplus von fünf Prozent verzeichnen und plant für das Gesamtjahr 2025 ein moderates Wachstum von zwei bis vier Prozent. Besonders dynamisch zeigt sich der Akkusektor, insbesondere in Westeuropa, während der Absatz traditioneller Benzingeräte stabil bleibt.

Stationärer Fachhandel bleibt zentral

Trotz des wachsenden Online-Marktes und der zunehmenden Verlagerung von Vertriebsanteilen in Baumärkte hält Stihl am Fachhandel fest. Dieser bleibt für das Familienunternehmen ein entscheidender Bestandteil seiner Markenstrategie. Mit dem „Commercial Solution Management“ möchte Stihl sicherstellen, dass der Fachhandel auch in Zeiten digitaler Nachfrage attraktiv und wettbewerbsfähig bleibt. Gleichzeitig betonte Traub, dass sich der Konzern künftig stärker auf die veränderten Kaufgewohnheiten und Preisvorstellungen der Kunden einstellen müsse.

Fazit: Stihl setzt in einer von Unsicherheiten geprägten Welt auf eine ausgewogene Strategie zwischen Tradition und Innovation. Das Unternehmen will durch Investitionen in Akkutechnologien, nachhaltige Produktion und die Stärkung seines globalen Netzwerks den Wandel aktiv mitgestalten. Gleichzeitig bleibt der traditionelle Fachhandel ein zentraler Baustein der Markenstrategie. Trotz der Herausforderungen bleibt Stihl zuversichtlich, dass dieser Transformationsprozess den Grundstein für eine zukunftssichere Weiterentwicklung des Unternehmens legt.

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zuletzt editiert am 18. September 2025