Ähnlich zu anderen Branchen bleibt die Konsumstimmung auch im Bereich Heimwerken & Garten gedämpft: 42 Prozent der befragten Konsumierenden haben laut eigener Angabe 2023 weniger Geld für Produkte und Dienstleistungen in diesem Sektor ausgegeben, und ein Drittel der Verbraucherinnen und Verbraucher plant, diesen Sparkurs auch in den kommenden sechs Monaten fortzusetzen, wie die Ergebnisse der neuen ECC CLUB Studie zeigen.
Inmitten von Konsumzurückhaltung, finanzieller Unsicherheit und schrumpfenden Margen sind Händler mehr denn je gefragt, kreative Anreize zu schaffen, um die Kaufbereitschaft ihrer Kundinnen und Kunden zu erhöhen und eigene Gewinne zu steigern. Doch welche Services sind besonders vielversprechend, und wie können Händler neue Erlösquellen für sich nutzen?
Finanzielle Anreize stoßen auf großes Interesse
Wenig überraschend stehen Angebote, die der Kundschaft mehr finanzielle Sicherheit und Flexibilität ermöglichen, hoch im Kurs, um die Konsumbremse zu lösen. Die große Mehrheit der Befragten (84 Prozent) zeigt Interesse an Geld-zurück-Garantien und an alternativen, kostengünstigeren Marken. Je 81 Prozent finden außerdem zusätzliche kostenlose Services oder Komplettpreise relevant für ihre Kaufentscheidung bei einem Anbieter. Doch mit diesen Kaufanreizen allein ist es nicht getan. Denn egal ob online oder stationär: Konsumierende erwarten, dass ihr Einkauf ein Erlebnis ist. Fehlt der Erlebnisfaktor, kann das den Kaufabbruch zur Folge haben (online: 40 Prozent, stationär: 41 Prozent).
Möglichkeiten, die Kundschaft zu begeistern und den Einkauf damit zum Erlebnis zu machen, gibt es viele. Essenziell ist es, die eigene Zielgruppe und Branche genau zu kennen und entsprechend passende Services und Begeisterungsfaktoren umzusetzen.
Für den Bereich Heimwerken und Garten heißt das neben den bereits genannten branchenübergreifend relevanten finanziellen Anreizen konkret:
- Bonuspunkte & Rabatte
Begeistern lassen sich Kundinnen und Kunden aus der Branche vor allem durch Coupons und Rabattcodes (62 Prozent), aber auch die Möglichkeit, Punkte zu sammeln (39 Prozent), und kostenlose Zugaben (35 Prozent) kommen gut an. Vor allem die Gen Z legt großen Wert auf ein solches Angebot. - Serviceorientiertes Angebot
Die Top-3-Services, die Kundinnen und Kunden online voraussetzen, sind: Verfügbarkeitsanzeigen, Produktvergleiche und Produktfinder. Stationär gehören Online-Verfügbarkeitsanzeige, Instore-Return sowie Click & Collect zu den absoluten Must-haves. - Erlebnis auf der Fläche
Vor allem die Vorteile der Fläche gilt es für besondere Erlebnisse zu nutzen: Live-Testungen, Live-Produktvorführungen sowie gastronomische Angebote locken Kundschaft ins Geschäft. In der DIY-Branche sind außerdem Workshops für mehr als jeden zweiten ein Grund, den Weg ins Ladenlokal zu finden. - KI-basierte Technologien einsetzen
Allen voran sind unter den KI-Lösungen für den Bereich Heimwerken & Garten das Einscannen des Einkaufszettels und der intelligente Spiegel interessant. Online besteht auf großes Interesse an intelligenten Chatbots und der Möglichkeit, per Handykamera ein Produkt virtuell auszuprobieren. - Produktplatzierung in der Spielewelt
Eng verknüpft mit dem Aspekt KI/AI ist das Thema Gaming. Insgesamt spielt über die Hälfte der Verbraucherinnen und Verbraucher Computer-, Video- oder Online-Spiele, in der der jüngeren Zielgruppe ist der Anteil sogar noch höher. Und: Gamer zeigen großes Interesse an Produktplatzierungen in ihrer virtuellen Spielewelt. Ein Potenzial, das Händler nutzen sollten, insbesondere um die Zielgruppe von morgen zu erreichen.
Good news für Händler: Trotz des anhaltenden Sparkurses auf Konsumentenseite, ist das Thema Services so relevant, dass die Mehrheit bereit ist, für gute Services auch einen Aufpreis zu zahlen – dies gilt vor allem im Geschäft und bei komplexeren Produkten. Knapp jeder Zweite (48 Prozent) würde demnach für eine sehr gute Beratung fünf Prozent mehr zahlen. Mangelt es an guter Beratung auf der Fläche, ist das für sieben von zehn Konsumierenden Grund genug, den Kauf in diesem Geschäft abzubrechen. Online ist die Zahlbereitschaft zwar insgesamt etwas geringer, aber dennoch gibt auch hier mehr als ein Drittel der Befragten an, für unterstützende Services bei der Produktsuche einen Aufpreis von bis zu fünf Prozent in Kauf zu nehmen.
Fazit: Kundenfokus auf allen Ebenen und gut durchdachte Services und Erlebnisfaktoren zahlen sich aus. Kundinnen und Kunden honorieren Händler für das besondere Erlebnis oder den herausragenden Service nicht nur mit größerer Zufriedenheit und Treue, sondern sind sogar bereit, dafür einen Aufpreis zu zahlen.
